Ursprünglich war das ‚rote Zelt‘ ein Raum für Frauen, um sich während der monatlichen Blutung zurückziehen zu können.
Da
 Frauen, die in einer engen Gemeinschaft leben, oftmals zeitgleich 
menstruieren, wurde mit dem ‚roten Zelt‘ ein Raum geschaffen, um sich 
gegenseitig zu nähren, Geschichten zu teilen und / oder um Visionen für 
die ganze Gemeinschaft zu erträumen, die später von dieser umgesetzt 
wurden. Ein Raum, in dem die jungen, fruchtbaren Frauen von den alten 
lernen durften. Die alten, weisen Frauen sind nach ihrer fruchtbaren 
Zeit permanent mit der größten Macht ihrer Magie in Verbindung und 
müssen gar nicht mehr auf die monatliche Blutung „warten“ und können 
deshalb die jungen Frauen in der Blutungszeit anleiten und umsorgen.
Es
 ist seit jeher bekannt, dass Frauen in der Zeit des Blut-Mysteriums 
stärker an die Magie und die tiefsten Wahrheiten und Weisheiten des 
Lebens angebunden waren (und sind) als Männer oder zu anderen Zeiten des
 Zyklus.
Für
 mich steht das ‚rote Zelt‘ heute für einen geschützten Raum, in dem 
alle Frauen willkommen sind – unabhängig von ihrem Zyklustag oder dem 
Status Ihrer Fruchtbarkeit.
In
 Frauenkreisen stellen wir regelmäßig fest, wie verbunden wir Frauen 
doch sind und wieviel wir voneinander lernen können. Im roten Zelt 
knüpfen wir ein Netz, das uns nährt und fern von Konkurrenz oder Neid in
 einen heilsamen Raum aus Bestärkung, Wahrhaftigkeit und Anerkennung 
führt.